Trotz vieler historischer Aufzeichnungen über die positiven Eigenschaften der Hanfwurzel ist sie jener Teil der Hanfpflanze, der bis dato am wenigsten Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Erste medizinische Anwendungen fand sie bereits 2700 v. Chr. Historiker weisen darauf hin, dass die Wirkstoffe der Hanfwurzel als allgemeines Schmerzmittel, vor allem bei Gelenksschmerzen und Entzündungen Einsatz gefunden haben.
In weiterer Folge gab es immer wieder Berichte von Ärzten über die fiebersenkende Wirkung und die heilsamen Effekte der Hanfwurzel. Der römische Arzt Dioskurides beispielsweise, schrieb über die Verwendung von gekochten Hanfwurzeln zur Behandlung von Entzündungen, Gicht und „gedrehten Sehnen“. Auch der deutsche Pflanzenforscher Leonhard Fuchs und der französische Arzt François Rabelais kamen zu ähnlichen Erkenntnissen. Amerikanische Ärzte empfahlen im 19. Jahrhundert die abgekochte Wurzel zur Behandlung von Entzündungen und Geschlechtskrankheiten einzusetzen. Über die Verwendung im medizinischen Bereich lassen sich demnach über die Geschichte zahlreiche Nachweise finden.
Kurz gesagt, sind es die Terpene der Wurzel. Terpene sind der Hauptbestandteil ätherischer Öle. Genauer gesagt, handelt es sich um chemische Verbindungen. Sie sind für den charakteristischen Geruch und Geschmack von Pflanzen verantwortlich. Somit ist die besondere Terpenmischung in der Hanfpflanze verantwortlich für den unverwechselbaren Geruch. Zudem unterstützen sie auch die positive Wirkung der Cannabinoide. Durch das Zusammenwirken von Terpene und Cannabinoide kommt es zum so genannten „Entourage Effekt“. Anhand einer Studie im Jahr 1971¹ wurden gewisse Terpene entdeckt, die nur in der Hanfwurzel vorkommen. Diese verschaffen ihr eine antimikrobielle, entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Vor allem den Triterpenen Friedelin, Epifriedelanol und den pentacychlyschen Triterpenketonen wird großer Nutzen nachgesagt. Epifriedelanol soll eine krebshemmende Wirkung besitzen, Friedelin soll antioxidativ wirken und eine leberschützende Funktion besitzen. Friedelin ist auch in Algen, Zitrusfrüchten und Bambus zu finden. Von Ketonen wird behauptet, dass sie Apoptose in Krebszellen verursachen und Entzündungen und bakterielle Infektionen reduzieren. Epifriedelanol findet unter anderem als Inhaltsstoff in der Kosmetikbranche Anwendung. Laut einer kanadischen Studie aus dem Jahr 2012 wurden auch geringe Spurenmengen verschiedener Cannabinoiden entdeckt.
¹ Chemical constituents of Cannabis sativa L. root – PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
Hanf Magazin – Die lange Geschichte der Hanfwurzel https://www.hanf-magazin.com/allgemeines-zum-thema-hanf/die-lange-geschichte-der-hanfwurzel/https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
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